Autonomes Fahren: Volvo und Autoliv machen gemeinsame Sache
Gründung eines neuen Joint Ventures vereinbart
Gemeinsame Software-Entwicklung für autonome Fahrzeuge
Schnellere Markteinführung neuer Assistenz- und Fahrsysteme
Schwechat. Der Premium-Automobilhersteller Volvo und der Zulieferer Autoliv gründen ein Joint Venture, um gemeinsam Software für autonom fahrende Fahrzeuge zu entwickeln. Die beiden schwedischen Unternehmen haben dazu eine Absichtserklärung unterzeichnet. Das Joint Venture mit Sitz in Göteborg nimmt voraussichtlich Anfang 2017 seinen Betrieb auf und wird zunächst rund 200 Mitarbeiter beider Unternehmen beschäftigen. Mittelfristig soll die Zahl der Beschäftigten auf über 600 steigen.
Mit dem noch nicht benannten Joint Venture entsteht ein neues Unternehmen für den wachsenden globalen Software-Markt im Bereich des autonomen Fahrens. Es ist das erste Mal, dass ein führender Premium-Automobilhersteller und ein sogenannter Tier-1-Zulieferer die Kräfte bündeln, um gemeinsam an neuen Assistenz- und Fahrsystemen für autonome Fahrzeuge zu arbeiten. Das neue Unternehmen wird fortschrittliche Fahrassistenzsysteme und Systeme für autonomes Fahren entwickeln, die in Volvo Fahrzeugen zum Einsatz kommen und exklusiv von Autoliv allen Automobilherstellern weltweit angeboten werden. Die Einkünfte werden von beiden Unternehmen geteilt.
Das Joint Venture bringt zwei auf dem Gebiet der Automobilsicherheit weltweit führende Unternehmen zusammen. Als Erfinder des Dreipunkt-Sicherheitsgurtes hat sich Volvo in seiner Unternehmensgeschichte immer wieder durch die Entwicklung und Einführung wegweisender aktiver und passiver Sicherheitssysteme ausgezeichnet. Das Unternehmen verfolgt das Ziel, dass im Jahr 2020 niemand mehr in einem neuen Volvo getötet oder schwer verletzt wird. Autoliv ist der weltweit führende Zulieferer von Sicherheitssystemen an die globalen Automobilhersteller und spielt seit mehr als 60 Jahren eine führende Rolle bei der Entwicklung und Einführung aktiver und passiver Sicherheitstechnologien.
„Durch die Verbindung unseres Know-hows und unserer Ressourcen kreieren wir ein führendes Unternehmen im Bereich der Software-Entwicklung für autonome Fahrzeuge“, sagt Håkan Samuelsson, Präsident und CEO von Volvo Cars. „Dadurch können wir diese spannende Technik schneller auf den Markt bringen.“
„Es gibt wohl keine zwei Unternehmen, die mehr für die Automobilsicherheit getan haben als Autoliv und Volvo“, ergänzt Jan Carlson, Chairman, CEO und Präsident von Autoliv. „Dieses neue Unternehmen ist eine Anerkennung der Tatsache, dass das autonome Fahren der nächste Schritt zur Weiterentwicklung der Verkehrssicherheit ist.“
Sowohl Autoliv als auch Volvo werden geistiges Eigentum im Bereich Fahrerassistenzsysteme lizenzieren und in das Joint Venture transferieren. Auf dieser Grundlage wird das Unternehmen neue Assistenzsysteme und Systeme für autonomes Fahren entwickeln. Die ersten Produkte im Bereich Assistenzsysteme werden für 2019 erwartet, die ersten Technologien für autonomes Fahren für das Jahr 2021.
Autoliv fungiert als exklusiver Zulieferer und Vertriebskanal aller Produkte des neuen Unternehmens an Dritte; nur Volvo bezieht die Systeme direkt aus dem Joint Venture. Das Management besteht aus Vertretern beider Unternehmen. Den Posten als CEO übernimmt Dennis Nobelius, derzeit Managing Director von Volvo Switzerland und früherer Vice President für die 90er Baureihe bei Volvo.