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  • Große Unterschiede zwischen Industrie- und Entwicklungsländern

  • Volvo plädiert für einheitliche Gurtpflicht für Vorder- und Rücksitze

  • Mehr Schutz gefährdeter Verkehrsteilnehmer durch baulich getrennte Spuren

Volvo Cars setzt sich für mehr Verkehrssicherheit auf der ganzen Welt ein: Der schwedische Premium-Automobilhersteller appelliert an die Regierungen und Regulierungsbehörden, die große Ungleichheit in der Verkehrssicherheit zwischen Industrie- und Entwicklungsländern anzugehen. Trotz großer Fortschritte in den letzten Jahrzehnten gibt es noch eine Lücke zwischen diesen Nationen – insbesondere im Hinblick auf die Zahl der Verkehrstoten.

Jedes Jahr verlieren weltweit schätzungsweise 1,35 Millionen Menschen ihr Leben bei Verkehrsunfällen. Allein diese Zahl unterstreicht bereits den Handlungsbedarf. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt es jedoch große regionale Unterschiede. So ist das Risiko, im Straßenverkehr zu sterben, in Entwicklungsländern mehr als dreimal so hoch wie in Industrieländern.

Um die Verkehrssicherheit weltweit zu verbessern, fordert Volvo Cars alle Länder zur Einführung und Durchsetzung einer gesetzlichen Gurtpflicht für Vorder- und Rücksitze auf. Ein weiterer Schwerpunkt sollte auf einer Infrastruktur liegen, die ungeschützte Verkehrsteilnehmer vom motorisierten Verkehr trennt.

Globale Verkehrssicherheitsziele – Lücken müssen geschlossen werden

Der Aufruf fällt mit der dritten weltweiten Verkehrssicherheitskonferenz („Global Ministerial Conference on Road Safety“) zusammen, die Schweden und die WHO in dieser Woche gemeinsam in Stockholm ausrichten. Auf der Konferenz diskutieren Delegierte aus über 80 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen (UNO) die zukünftige strategische Ausrichtung der globalen Verkehrssicherheit bis 2030 und darüber hinaus.

„Globale Daten zeigen, dass es eine erhebliche Ungleichheit bei der Verkehrssicherheit gibt“, erklärt Malin Ekholm, Leiterin des Volvo Cars Safety Centre. „Diese Lücken müssen durch Technologien, aber auch durch die Schaffung und Verbesserung einer weltweiten Sicherheitskultur geschlossen werden. Wir müssen die Unterschiede bei der Verwendung von Sicherheitsgurten verstehen und angehen. Gleichzeitig sollte sich die Infrastruktur auf die Sicherheit von ungeschützten Verkehrsteilnehmern wie Fußgängern und Radfahrern konzentrieren.“

Eigene Forschung Basis für mehr Sicherheit

Volvo Cars will mit seiner umfangreichen Erfahrung im Bereich der Verkehrssicherheit weiterhin zu globalen Initiativen beitragen, wie es bereits seit vielen Jahrzehnten in Zusammenarbeit mit Regierungen, Wissenschaftlern und Regulierungsbehörden geschieht. Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen beispielsweise eine frei zugängliche Datenbank mit Daten und Fakten aus jahrzehntelanger, sicherheitsrelevanter Forschung veröffentlicht.

„Mehr Sicherheit durch Zusammenarbeit: Dieser Ansatz hat bei Volvo Cars eine lange Tradition und ist ein entscheidender Erfolgsfaktor für unsere Führungsrolle in diesem Bereich“, ergänzt Malin Ekholm. „Es ist wichtig, dass wir den Wert und die Notwendigkeit eines angemessenen Grundschutzes besser verstehen. Wir brauchen die Hilfe der UNO und der nationalen Gesetzgeber, um dieses Problem durch Gesetze und Informationen anzugehen. Wir bei Volvo Cars freuen uns darauf, ein Teil davon zu sein.“

Dreipunkt-Sicherheitsgurt schon vor 60 Jahren ein Meilenstein

Der moderne Dreipunkt-Sicherheitsgurt, der 1959 von Volvo Cars erstmals eingeführt wurde, ist bis heute das wichtigste Sicherheitsmerkmal eines Autos. Andere fortschrittliche Assistenzsysteme sind ohne Gurt weitgehend unwirksam. Eine automatische Notbremsfunktion beispielsweise ist viel effektiver, wenn die Fahrzeuginsassen angeschnallt sind. Dasselbe gilt für Kinderrückhaltesysteme, die zum Schutz von Kindern unterschiedlicher Größe beitragen.

Trotzdem gilt gerade einmal in 105 Ländern eine gesetzliche Gurtpflicht sowohl auf den Vorder- als auch auf den Rücksitzen – eine Kombination, die in der Praxis den besten Schutz garantiert. Daher fordert Volvo Cars die UNO auf, die Gesetzgeber weltweit zu animieren, die Gurtpflicht so anzupassen und durchzusetzen, dass sie für alle Passagiere in allen Fahrzeugen gilt.

Baulich getrennte Spuren für mehr Sicherheit

Da Radfahrer, Fußgänger und Motorradfahrer mehr als die Hälfte der weltweiten Verkehrstoten ausmachen, empfiehlt Volvo Cars den UN-Mitgliedsstaaten außerdem, die Ausgaben für die Verkehrssicherheit auch auf klar abgegrenzte Fußgänger- und Radfahrerspuren mit Schutzbarrieren zu konzentrieren. Durch die Förderung solch erschwinglicher und leicht zu realisierender Infrastruktur-Maßnahmen könnten nach Ansicht des schwedischen Premium-Automobilherstellers zahlreiche Leben gerettet werden.

Volvo sammelt und analysiert seit den 1960er und 1970er Jahren reale Unfalldaten und stellt sie den schwedischen Straßenbehörden zur Verfügung. Dadurch konnten neue Sicherheitsmerkmale wie verformbare Laternenmasten, neu konzipierte Leitplanken und von der Straße getrennte Gehwege eingeführt werden.

Hinweis an die Redaktion:

Weitere Informationen über die globale Verkehrssicherheitsforschung der WHO finden sich im neuesten Globalen Statusbericht der Organisation zur Verkehrssicherheit. Die Verkehrssicherheitsdaten der WHO können auch über eine interaktive Website abgerufen werden.