SARTRE Projekt absolviert erfolgreich erste autonome Kolonnenfahrt auf öffentlicher Straße

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SARTRE Projekt absolviert erfolgreich erste autonome Kolonnenfahrt auf öffentlicher Straße

  • Volvo einziger Automobilhersteller bei ambitioniertem Projekt
  • Praxistest in Spanien über eine Strecke von 200 Kilometern
  • Technik sorgt für mehr Sicherheit und weniger Emissionen

Schwechat/Göteborg. Erstmals konnte jetzt im Rahmen des SARTRE Projekts (Safe Road Trains for the Environment) auf einer öffentlichen Straße in der Nähe von Barcelona ein Kolonnentest im normalen Alltagsverkehr erfolgreich durchgeführt werden. Bei den Tests folgte die Kolonne, bestehend aus einem Volvo XC60, einem Volvo V60, einem Volvo S60 und einem Lkw, dem Führungswagen mit Geschwindigkeiten von bis zu 90 km/h vollkommen autonom – ohne jegliches Eingreifen der jeweiligen Fahrer.

"Wir haben an einem Tag rund 200 Kilometer zurückgelegt und sind mit dem Ergebnis hochzufrieden", erklärt Linda Wahlström, Volvo Projektmanagerin. An dem SARTRE Projekt sind neben der Volvo Car Corporation – als einzigem Automobilhersteller – sechs weitere europäische Unternehmen beteiligt, darunter Ricardo UK Ltd, Applus+ Idiada, Robotiker und das Institut für Kraftfahrzeuge Aachen (IKA).

Bei einer Kolonnenfahrt sind mehrere Fahrzeuge durch Sensoren untereinander und mit dem Führungswagen verbunden und kommunizieren mit diesem. Dabei kommen verschiedene Techniken zum Einsatz, die schon heute in Serienmodellen verwendet werden, wie Kameras, Radarsysteme und Lasersensoren. Während das Führungsfahrzeug von einem Fahrer gelenkt und bedient wird, fahren die Kolonnenfahrzeuge in einem konstanten Abstand vollkommen autonom, so dass ihre Fahrer problemlos ein Buch lesen, am Laptop arbeiten, eine SMS schreiben oder sich ausruhen können. Die Volvo Modelle sind mit modernen Fahrerassistenzsystemen ausgerüstet, mit deren Hilfe die Automobile selbsttätig Gas geben, bremsen und die Lenkung bedienen können. Sobald sich ein Fahrzeug seinem individuellen Ziel nähert, übernimmt der jeweilige Fahrer wieder das Steuer, schert aus der Kolonne aus und die anderen Kolonnenfahrzeuge rücken automatisch auf.

Technik bietet zahlreiche Vorteile

Techniken, die das eigenständige Fahren von Automobilen im Kolonnenverkehr auf öffentlichen Straßen ermöglichen, bieten zahlreiche Vorteile: der Verkehrsfluss wird verbessert, Fahrzeiten werden verkürzt, Unfälle verhindert, Kraftstoffverbrauch und CO2-Emissionen werden gesenkt und der Komfort für jeden einzelnen Fahrer wird verbessert.
"Die erfolgreiche Kolonnenfahrt auf einer öffentlichen Straße inmitten anderer Verkehrsteilnehmer ist ein echter Meilenstein in unserem Projekt", erläutert Linda Wahlström. "Während wir bei den Fahrten auf abgesperrten Teststrecken mit Abständen zwischen fünf und fünfzehn Metern geprobt haben, sind die Fahrzeuge dieses Mal bei einer Geschwindigkeit von 85 km/h in einem konstanten Abstand von sechs Metern zueinander gefahren", fügt sie hinzu.

Schnelle Eingewöhnungsphase

Nahezu untätig in einem Fahrzeug zu sitzen, das sich bei einem Tempo von 85 km/h und einem Abstand von sechs Metern zum Vordermann wie von Geisterhand bewegt, ist für Autofahrer zunächst ein bisschen unheimlich. Die Tests innerhalb des SARTRE Projekts zeigten aber, dass sich die Fahrer relativ schnell daran gewöhnen.
Das SARTRE Projekt, das von der Europäischen Kommission unterstützt und teilfinanziert wird, läuft seit dem Jahr 2009. In dieser Zeit wurden rund 10.000 Testkilometer zurückgelegt. Nach der erfolgreichen Premiere auf einer öffentlichen Straße geht es in der nächsten Phase des Projektes darum, den Kraftstoffverbrauch und die Schadstoffemissionen genauestens zu analysieren.
"Wir haben in diesen drei Jahren sehr viel gelernt. Die Leute denken, autonomes Fahren in einer Kolonne sei Science-Fiction, doch die technischen Voraussetzungen sind längst geschaffen. Der Kolonnenverkehr wird in der einen oder anderen Form bald Realität sein", meint Linda Wahlström und fügt hinzu: "Wir haben besonderen Wert darauf gelegt, so wenig wie möglich an bestehenden Systemen oder Infrastrukturen zu verändern oder teure Zusatzkomponenten zu entwickeln. Abgesehen von der Software, die eigens für das Projekt entwickelt wurde und die die Kommunikation der Fahrzeuge untereinander ermöglicht, unterscheiden sich die Automobile in keiner Weise von ganz normalen modernen Serienfahrzeugen".

Quelle: Volvo Car Austria GmbH